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Fragen aus der Rückmeldephase

Im Zusammenhang der Rückmeldephase zum Visionsprozess ist eine ganze Reihe von Fragen aufgetaucht. Hier eine Auswahl:

Wie ist der Visionsentwurf entstanden
Beim Visionstag am 18. Juni hatten die rund 220 Teilnehmer und Teilnehmerinnen in Kleingruppen gearbeitet und Elemente für unsere Vision zusammen getragen. Wir hatten jede Gruppe gebeten, 1-4 Sätze für unsere Vision „beizusteuern“. Was in 17 Gruppen entstanden ist, hat dann eine 10-köpfige Gruppe redaktionell überarbeitet, um daraus einen Textentwurf zu machen.

Anderthalb Seiten – das ist ziemlich lang für eine Vision? Geht’s nicht kürzer?
Wir haben um jeden Satz gerungen. Wir wollten möglichst viel von dem aufnehmen, was am Visionstag entstanden ist. Und wir wollten einen verständlichen Text schreiben. Wir haben uns immer wieder vorgestellt, dass jemand, der nicht viel mit Kirche zu tun hat, den Text liest und dann eine Vorstellung hat, wofür wir stehen und wie wir Kirche sein wollen.

Was ist eigentlich mit den 350 Interviews, die im letzten Jahr geführt wurden? Sind die auch berücksichtigt?
Die Interviews haben uns allen geholfen, den Boden für den Visionstag zu bereiten. Die Ergebnisse der Interviews sind in diesen Tag eingeflossen. Daraus und aus dem, was die Menschen an diesem Tag mitgebracht haben, sind die Themen und die Kleingruppen entstanden.
In der Redaktionsgruppe haben wir dann noch einmal eigens geschaut, ob es etwas gibt, was gar nicht berücksichtigt ist. Aufgefallen ist dabei z.B., dass das Stichwort Familie in keinem der Sätze des Visionstages vorkam. In den Interviews spielte es eine große Rolle, was auch an den Fragen lag (Was ist Ihnen wichtig in Ihrem Leben? Was gibt Ihrem Leben Sinn und Orientierung?). Wir haben den Visionsentwurf trotzdem nicht um einen Satz mit dem Stichwort Familie ergänzt.

Wieso kommt denn kein Satz vor, der besonders Familien in den Blick nimmt?
Mit der Formulierung der Vision ist es ja nicht getan. Wirklich Kraft bekommt die Vision erst, wenn möglichst viele Menschen sie teilen und leben. Es muss konkret werden. – Familien besonders in den Blick zu nehmen wäre dann eine solche Konkretion: Dann würde es heißen: Wir schaffen Möglichkeiten der Begegnung für Familien und öffnen uns für die Bedürfnisse und Ideen von Familien. Wir wollen Familien in allen ihren Lebenswirklichkeiten und –zusammenhängen wahrnehmen und verstehen. Damit hat man dann so etwas wie eine Mission und kann sich im nächsten Schritt überlegen, welche konkreten Projekte, Aktionen, Handlungen es braucht, um das zu erreichen. - Der Familienausschuss hat da übrigens schon einiges auf den Weg gebracht. Der Straßenkreuzer ist ein gutes Beispiel, wie das Einladen, Ansprechen, Auf-Menschen-zugehen aussehen kann. Und der Straßenkreuzer ist auch sonst ein gutes Beispiel: Viele haben ihn in den Interviews als gute Idee hervorgehoben. Am Anfang war er auch umstritten, und es wurde überlegt, ob man das überhaupt machen soll. Da kann eine Vision auch eine gute Orientierung und Entscheidungshilfe sein. Unsere Vision sagt: Der Straßenkreuzer ist genau das, was wir leben wollen. – Er ist eine Verwirklichung – unter vielen anderen, die entstehen werden.

Wie steht es mit der Kritik, die in den Interviews geäußert worden ist? Spiegelt sich das im Visionsentwurf wieder?
Wir können in einer Vision nicht auf einzelne Kritikpunkte eingehen. Wir haben die Kritik gesammelt und allen PGR-Mitgliedern und allen Hauptamtlichen gegeben. Und natürlich spiegelt sich ein Teil der Kritik auch in der Vision wieder. Wenn es dort heißt: „Wir begegnen einander achtsam, respektvoll und wertschätzend“, dann hat es auch damit zu tun, dass in den Interviews Menschen Enttäuschungen und Verletzungen mitgeteilt haben, weil sie das eben nicht erfahren haben. In der Vision ist es als Aufgabe von uns allen formuliert.

Was ist aus den konkreten Ideen geworden, die am Visionstag formuliert wurden?
Sie sind nicht verloren. Sie sind seit dem Visionstag auf unserer Homepage zu finden. Sie finden sich auf den Postern in der Ecke rechts unten. Die einzelnen Puzzleteile anklicken, dann erscheinen die Poster.
www.kath-oberursel.de/cms/index.php5
Wir hoffen, dass möglichst viele dort auch noch einmal nachlesen und sich inspirieren lassen, wenn sie sich in ihren Zusammenhängen (Gemeinden, Gremien, Ausschüsse, Gruppen und Kreise) auf den Weg machen, die Vision mehr und mehr umzusetzen.

Wie sah die Beteiligung an der Rückmeldephase aus
Auf unserer Homepage findet sich dazu eine Präsentation (Rückmeldung_Visionsprozess.pdf)

Wie wurde aus dem Entwurf die Vision?
Wir haben alle Rückmeldungen, die durch die Veranstaltungen, die Karten und die Online-Rückmeldungen zusammenkamen, gelesen und zusammengestellt. Am 29. April haben sich Mitglieder der Projektgruppe und des Redaktionsteams getroffen und die Antworten gesichtet. Wie beurteilen die Menschen die Verständlichkeit? Fühlen sich Menschen davon angesprochen oder nicht. Was haben uns Menschen auf die Karten geschrieben. Aufgrund der Rückmeldungen hat dann diese Gruppe den Entwurf überarbeiten und dem Pfarrgemeinderat vorgelegt. Da die Rückmeldungen überwiegend positiv waren und die Überarbeitung vom Pfarrgemeinderat positiv bewertet wurde, konnte der Pfarrgemeinderat am 3. Mai feststellen: Das ist unsere gemeinsam geteilte Vision.

Ist der Visionsprozess jetzt abgeschlossen?
Nein! Jetzt haben wir eine Vision und mit dem Pfingstmontag, wenn die Vision einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt wird, geht der Visionsprozess in die nächste Phase. Es reicht nicht, eine Vision auf Papier zu bringen. Es geht darum, dass möglichst viele Menschen das auch leben. Manches, was im Entwurf steht, das ist Tag für Tag im Alltag zu leben. Es sind Haltungen. Vieles davon tun viele bereits und es braucht gleichzeitig Achtsamkeit. Anderes aus der Vision wird zu konkreten Aktionen und Projekten führen. Um es noch einmal deutlich zu machen: In der Vision stehen keine konkreten Projekte, weil wir gar nicht vorhersagen können, in welchen Projekten wir unseren Glauben leben werden. Um ein Beispiel zu nennen: Unter „handeln“ steht: Wir stehen einander bei uns suchen mit Menschen in Not gemeinsam Lösungen. – Im Herbst 2015 bedeutete das z.B., ein Kleiderlager für Flüchtlinge im Hedwigsheim für ein gutes halbes Jahr einzurichten.

Was hilft dabei, dass die Vision konkret wird?
Wir wollen fragen: Was brauchen Gemeinden, Gruppierungen, oder einfach interessierte Menschen, dass die Vision mehr und mehr ins Leben kommt? Manches wird einfach so von selbst entstehen, anderes braucht noch einen Impuls. Im Visionsprozess sind uns immer wieder Menschen begegnet, die sich gern einbringen möchten, aber dafür noch nicht den richtigen Anknüpfungspunkt gefunden haben. Das sind die Fragestellungen, mit denen sich das Projektteam in Zukunft beschäftigen wird. Eine wichtige Plattform wird unsere Homepage sein. Was sich im Hinblick auf die Vision tut, wird dort zu finden sein.


Was ist am Visionsentwurf stark?
Erstens: Viele Menschen – das können wir jetzt schon sagen – teilen das, was dort steht. Einige, die sehr intensiv bei der Auswertung der Interviews beteiligt waren, haben gesagt, dass der Visionsentwurf sehr gut das wiederspiegelt, was in den Interviews wichtig war. Zweitens: Die Sätze sind uns - zum Teil bis auf’s Wort - am Visionstag mitgegeben worden. Beides zeigt, dass dies eine gemeinsam geteilte Vision ist. Drittens: Auch wenn manches selbstverständlich erscheint, sind wir dankbar, dass so viele Menschen diese Vision ins Wort gebracht haben und sich damit gegenseitig vergewissern. Viertens: Man muss es genau lesen. Wenn alles aus der Vision Wirklichkeit wird, werden wir eine erneuerte und auch andere Kirche sein.

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